Sonntag, 20. Januar 2019

DAX über 11.000 Punkten, ist nun der Abverkauft überstanden?



Der Start an den Börsen in das neue Jahr verlief weltweit bis jetzt sehr positiv. Viele Risiken wurden vorerst ausgeblendet. Positive Signale  gab es vor allem bei der Entwicklung des Handelsstreit zwischen den USA und China, aber auch die FED (amerikanische Notenbank) deutete an, dass eventuell die im Dezember noch avisierten zwei weiteren Zinserhöhungen in 2019, verschoben werden oder gänzlich ausbleiben könnten. Negative Nachrichten wie der weiterhin anhaltende "Government Shutdown" oder der im britischen Parlament deutlich abgelehnte Brexit-Vertrag mit der EU, hatten keinen Einfluss auf die Märkte. Eigentlich ein positives Zeichen wenn "Bad-News" ignoriert werden, oder sogar zu steigenden Kursen führen. Dies zeigt recht deutlich, dass der starke Abverkauf, vor allem im Dezember, doch vielleicht etwas zu viel des Guten gewesen sein könnte und viele Marktteilnehmer ihre Portfolios vielleicht etwas zu stark gehedged haben und nun gezwungen waren Ihre Positionierungen anzupassen. Dies führte dazu, dass der Widerstandbereich im DAX bei rund 11.000 Punkten geradezu überrannt wurde. Da auch der Wochenschlusskurs deutlich über diesem Niveau liegt, scheint der Widerstand überwunden. Nicht selten kommt es aber im Verlauf einer so deutlich Erholung, meist zu einem "Pullback" auf das vorherige Ausbruchslevel. Und genau hierauf lege ich meinen Fokus in der nächsten Handelswoche und lege jedem nahe, die Entwicklungen sehr genau zu beobachten. Ich persönlich denke hier in Szenarien, bezogen auf den DAX, und habe mir für die jeweiligen möglichen Entwicklungen verschiedene Handelsstrategien zu Recht gelegt. Im groben gibt es hier für mich drei mögliche Hauptszenarien mit verschiedenen Entwicklungspfaden, welche ich kurz andeuten möchte.
Szenario 1 welches ich für relativ wahrscheinlich erachte, spiegelt eine Preisakzeptanz auf einem Niveau im Bereich des Schlusskurses von Freitag wieder, bei dem die Kurse vorerst weitestgehend seitwärts tendieren, allerdings mit gewissen Ausschlägen zur Ober- und zur Unterseite. Diese Seitwärtsphase hätte dann solange Bestand bis möglicherweise neue Nachrichten, die Kurse nachhaltig in die eine oder andere Richtung weiterbewegen um dann in Szenario 2 oder 3 zu wechseln.
Szenario 2 würde implizieren, dass der starke Kursanstieg vom Freitag möglicherweise auf Fehlallokationen im Zuge des Verfallstermins zurück zu führen sind und darum die Kurse wieder unter 11.000 Punkten im DAX und tiefer fallen würden. Eventuell setzt dann auch eine Trendfortsetzung auf der Unterseite ein, da sich der DAX übergeordnet noch immer in einem Abwärtstrend befindet.
Szenario 3 wäre ein direkter, weiterer Anstieg des Marktes in den Bereich 11.600 bis 11.800 Punkten oder höher, weil die großen Marktteilnehmer immer noch stark unterinvestiert sind und es im Zuge dessen, es erneut zu einem Short-Squeeze kommt.
Ich habe keine Glaskugel und kann nicht mit Gewissheit sagen wie es an den Märkten in den nächsten Tagen oder Wochen weitergeht, aber ich habe mich auf die wahrscheinlichsten Entwicklungen vorbereitet. Im AA+Master-Trading ohne Hebel Wikifolio habe ich zum Jahresstart eine sehr defensive Positionierung verfolgt und habe den Investitionsgrad stark reduziert. Im Nachgang wäre dies nicht notwendig gewesen, da sich der Markt seit Jahresstart sehr positiv entwickelt hat. Dennoch fand ich dieses Vorgehen richtig, auch wenn dadurch die Erholung im Wikifolio nicht so stark ausgeprägt war, wie vielleicht in anderen. Aber keiner konnte mit Sicherheit vorhersagen wie die Stimmung an den Märkten sein wird und auch jetzt kann keiner wissen ob wir die Jahrestiefs für 2019 schon hinter uns haben, oder ob die Kurse noch viel tiefer fallen werden. Das AA+ Master-Trading ohne Hebel Wikifolio ist, Stand heute, relativ neutral ausgerichtet. Der Investitionsbestand an Long-Positionen liegt bei knapp 50% und dem gegenüber steht ein Shortbestand an 2X Short ETFs auf den DAX von 21% was einer Shortpositionierung von ca.42% entspricht. Geht man nun davon aus, dass die Auswahl der Long-Positionen besser performed als der Benchmark, der DAX, so ergibt sich ein relatives Gleichgewicht, also Marktneutralität. Das diese Berechnung nur angenäherte Gültigkeit besitzt ist mir durchaus bewusst, dennoch wollte ich diese hier kurz darlegen.
Für die kommende Handelswoche habe ich mir eine umfangreiche Watchlist erarbeitet, um für den Fall weiter haussierender Märkt schnell den Investitionsgrad, mit vielversprechenden Aktien, erhöhen zu können. Bei seitwärts laufenden Börsen werde ich weiterhin selektiv kleine, kurzfristige Trades umsetzen, um auch weiterhin zu versuchen langfristig eine Outperformance zu erwirtschaften. Sollte der Markt sich zum Wochenstart schwächer zeigen, so sollte das Wikifolio gut von den Short-ETFs profierten können. Somit sehe ich mich für die kommenden Handelstage sehr gut vorbereitet und werde mich den gegebenen Umständen schnell anpassen.
Ich hoffe ich konnte Ihnen mit diesem Beitrag einen etwas tieferen Einblick in mein Vorgehen und der damit verbundenen Arbeitsweise nahe bringen.
Ich wünsche allen eine erfolgreiche neue Woche und sollten Sie ein Anliegen oder Fragen haben, schreiben Sie mir doch einfach eine E-Mail oder hinterlassen Sie Ihre Nachricht in der Kommentarfunktion.

Mit freundlichen Grüßen

A. Albietz

Dienstag, 8. Januar 2019

DAX mit starker Erholung, wie könnte es weiter gehen?


Die Ausrichtung im AA+ Master-Trading Wikifolio ohne Hebel bleibt weiter defensiv. Ich habe 12% "2X-Short auf den DAX" ins Depot gekauft, um das Risiko eines erneuten Draw-Down abzufedern. Meiner persönlichen Einschätzung nach wird der DAX die 11.000 Punkte-Marke nur schwer nachhaltig überwinden können. Ich verpasse nun lieber ein paar Punkte auf der Long-Seite und konzentriere mich weiterhin auf kurzfristiges Handel, welches durch die stark gestiegene Volatilität, momentan sehr gut umsetzbar ist. Wichtig anzumerken ist hier aber vor allem, dass man bei steigender Vola zwingend die Positionsgrößen reduzieren muss, um das Risiko zumindest konstant zuhalten.
Heute Abend (21 Uhr Ostküstenzeit, 3 Uhr MEZ am Mittwoch) spricht Trump in einer TV-Rede zur Nation über die Grenzmauer zu Mexiko. Die Reaktion an den Märkten kann man wohl kaum abschätzen, ich denke hier ist alles möglich, von NON-Event bis stark aufwärts oder abwärts. Ebenso wartet der Markt gespannt darauf ob es zu einem Handels-Deal zwischen China und den USA kommt und auch hier ist meiner Meinung nach alles möglich. In der Euro Zone bleibt der Brexit weiterhin ein ungeregeltes Problem. Fragen über Fragen und noch wichtiger keiner kann abschätzen wie die Märkte reagieren. Es bleibt also spannend, auch in 2019. 

Mit freundlichen Grüßen

A. Albietz