Sonntag, 10. Februar 2019

Kurzes Update zur aktuellen Marktlage


In der vergangenen Woche kehrte die Volatilität in den DAX zurück und er konnte die 11.000 Punkte bis jetzt nicht halten. Wie fast zu erwarten war stellte sich der Bereich um 11.300 Punkte als harter Widerstand heraus. Dennoch sollte man hier nicht alle Positionen blindlings verkaufen und zu 100% auf Short setzen, denn was wäre gewesen wenn der Markt einfach weiter steigt? Meiner Meinung nach sollte man lediglich das Risiko an solch markanten Chart-Marken reduzieren und seine Positionierungen anpassen, so ist es nicht weiter verwunderlich das auch das AA+ Master-Trading Wikifolio ohne Hebel mit dem Markt in eine Korrektur überging. Entscheidend wird nun für die nächste Woche wie sich der Markt rund um die wichtige 11.000er Marke verhält. Sollten zum Wochenauftakt wieder starke Verkäufer in den Markt treten und mit hohem Volumen den Markt nach unten drücken, dann sollte man sehr vorsichtig werden, denn das Momentum, am vergangenen Donnerstag, zur Unterseite war nicht unerheblich und die Jahrestiefs könnten schnell wieder in Reichweite kommen. Aber noch ist für die Bullen nicht alles verloren und es könnte sich auch nur um einen Pullback, in der vorangegangenen Aufwärtsbewegung handeln. Hier wäre ein Tagesschlusskurs untern 10.800 Punkten als äußerst kritisch zu werten. Schon am Freitag zeigte sich ein erster Stabilisierungsversuch, nachdem die US-Börsen ein kleines Reserval hingelegt haben und es fällt auch in 2019 auf, dass sich die US-Märkte in einer deutlich besseren Verfassung befinden als die europäischen Börsen und explizit als der DAX.
Für die nächste Handelswoche heißt nun als genau hinschauen wie sich die Börsen entwickeln und vor allem wie, sowohl schlechte, als auch positive Nachrichten vom Markt aufgenommen werden. Im AA+ Master-TradingWikifolio ohne Hebel habe ich auch für die kommende Woche einen klar definierten Plan. Kurz vor dem Verkauf stehen zum Beispiel die Positionen von BASF und Covestro. Hier ging das Trading Setup bis jetzt nicht auf, da überwiegend die zyklischen Werte in der letzten Woche verkauft wurden. Auch die Aktien von Drillisch und Freenet bereite gerade wenig Freude, jedoch habe ich noch etwas Geduld und die Verlustgrenze ist noch nicht erreicht. Ich denke dass das handeln von US-Werten auf der Longseite auch in den nächsten Tagen und Wochen ein weitaus besseres CRV bietet, als das Traden von deutschen Standardwerten und somit werde ich mich weiterhin nach neuen interessanten Setups, in den US-Märkten, umschauen. Ebenso interessant könnten aber auch wieder chinesische Titel werden, überwiegend dann wenn sich Fortschritte im Handelsdisput abzeichnen. Ganz weit oben auf der Einkaufsliste wäre hier z.B. eine Baidu, aber auch andere Titel zeigen zunehmend Erholungstendenzen und in vielen Charts erkennt man Ansätze einer Vollendung von Bodenbildungsformationen. 

Es bleibt also auch weiterhin spannend in 2019 und die erhöhte Vola bietet immer wieder neue Trading-Chancen.

Mit freundlichen Grüßen 

A. Albietz 

Sonntag, 3. Februar 2019

Resümee des ersten Börsenmonats in Jahr 2019


Das AA+ Master-Trading ohne Hebel Wikifolio konnte seit Jahresstart ca. 4,5% an Wert hinzugewinnen. Diese Tatsache für sich alleine betrachtet wäre sehr positiv und man würde dies gerne für jeden Monat dankend akzeptieren, denn dann würde am Ende des Jahres eine Rendite von über 50%, auf Jahressicht, zu Buche stehen. Da der Dax aber in diesem Jahr einen Wertzuwachs von über 7% geschafft hat, ist die Rendite im Wikifolio nur bedingt zufrieden stellend und somit klar unter dem Benchmark.
Diese Ansicht relativiert sich aber, wenn man bedenkt mit welchem Risiko die Rendite im Wikifolio erzielt wurde. Das Wikifolio war fast den ganzen Januar hindurch mit weniger als 50% effektiver Investitionsquote im Markt und somit war das eingegangene Risiko sehr gering. Im Nachhinein war dies natürlich ein Fehler oder zumindest nicht optimal, aber wie immer bekommt man die Antwort ob es richtig oder falsch ist investiert zu sein, immer erst im Nachgang geliefert und perfektes Markt-Timing ist sehr schwierig oder gar unmöglich. Was wäre gewesen wenn die Märkte auch im neuen Jahr weiter auf Talfahren gegangen wären und der DAX Ende Januar bei 8.000 Punkten gestanden hätten? Dann wären wohl viele froh gewesen wenn sie bei knapp über 10.000 Punkten Short wären oder zumindest nicht allzu stark investiert gewesen wären. Der einfache Spruch "hinterher ist man immer schlauer" trifft es hier sehr gut. Denn auch jetzt wenn der DAX bei ca. 11.200 Punkten notiert stellt sich die Frage ist er billig oder teuer, und die "wirklich" Antwort darauf wird man erst später bekommen. Sollte man nun also stark oder wenig stark investiert sein? Ich persönlich denke die viel wichtigere Frage die sich hier stellt, habe ich mein eingegangenes Risiko unter Kontrolle? Und die subjektive Antwort für mich ist hier für 2019, Ja. Im Nachhinein betrachtet ist mir diese 2018 leider nur bis ca. zur Jahresmitte gelungen. Gegen Ende habe ich einige Risiken ganz klar unterschätzt und noch erschwerend hinzu kam, dass ich einige Positionen, aufgrund des investierten Kapitals, nicht hätte Marktschonend verkaufen können. Und so wurde ich zur "Geisel" meiner eigenen Positionierung und habe zu geschaut wie sich Buchgewinne in Buchverluste verwandelten. Aber auch bei manchen liquiden Werten habe ich den zeitnahen Ausstieg verpasst, was mir so nicht hätte unterlaufen dürfen. Was zum Beispiel bei einer Nvidia relativ gut funktioniert hat, ging zum Beispiel bei einer auch sehr gut gelaufenen AMD komplett daneben. Nvidia habe ich bei sich anbahnender Schwäche immer weiter reduziert und am Ende gänzlich veräußert, was nüchtern betrachtet die richtige Strategie war und eigentlich fast immer auch ist. Bei AMD hingegen hab ich zugesehen wie sich über 50% Buchgewinne wieder in Luft aufgelöst haben um anschließend diese Stücke im Verlust wieder zu verkaufen. Hier muss ich aber anmerken, dass die jetzige Position bei AMD mit der Positionierung im letztens Jahr nichts gemeinsam hat und die jetzige bis jetzt ein reiner Earnings-Play mit klar definierten Regeln ist.
Wenn ich gefragt werden warum ich im DAX nahe des Jahrestiefs bei ca. 11.000 Punkten Short gehe, so mache ich dies nicht weil ich denke ich habe ein besseres Markt-Timing als andere, sondern einzig aus dem Grund damit ich das Risiko im Depot besser kontrollieren kann. Es ist einfacher in Sekunden schnelle die Long-Positionierung durch einen Kauf eines hochliquiden DAX-Short-ETF zu reduzieren, als mühsam einzelne, zum Teil relativ illiquide Titel, zu veräußern. Wer schon einmal Einblicke in die Arbeitsweise großer Fonds hatte dem ist bewusst, dass die Risikosteuerung eines Portfolios über das Kaufen und Verkaufen von Futures zur Anpassung des Marktrisikos gängiges Mittel ist. Da es mir bei Wikifolio nicht möglich ist DAX-Futures zu handeln sehe ich dieses Mittel als einzige valide Möglichkeit dies umzusetzen. Bei Wikifolios mit sehr geringem investiertem Kapital ist ein schneller Verkauf einer Position fast zu jeder Zeit möglich und macht diese Herangehensweise überflüssig, nicht aber bei mehreren Million oder gar Milliarden wie es bei großen Fonds die Regel ist.
Der Verlust im letzten Jahr war ärgerlich, aber ich probiere soweit es geht daraus zu lernen um begangene Fehler möglichst in Zukunft vermeiden zu können. Fehler, wenn auch in diesem Fall teuer, sind durchaus nützlich wenn man daraus die richtigen Schlüsse zieht. Ich könnte zu diesem Thema wahrscheinlich noch etliche Seiten füllen, ich will Sie, liebe Leser und Investoren, aber hier nicht noch weiter mit meiner persönlichen Selbstreflektion langweilen.
Für das AA+ Day-Trading Wikifolio muss ich sagen, dass es mir bis jetzt leider nicht gelungen ist meine DAX-Handelsstrategie gewinnbringend umzusetzen, deshalb plane ich hier wesentliche Veränderungen. Zuerst möchte ich mich hier bei allen bedanken die mir bei diesem Projekt ihr Vertrauen geschenkt haben, auch wenn sich fast jeder wieder von Seinen Stücken getrennt hat, was ich durchaus nachvollziehen kann. Vielleicht kann ich Sie ja zu einem späteren Zeitpunkt erneut davon überzeugen hier zu investieren.
Ich habe mir sehr viel Gedanken gemacht wie es in diesem Wikifolio weiter gehen könnte, denn es ärgert mich sehr dass dieses Wikifolio momentan im Verlust steht. Damit sich dies ändert bedarf es einiger Anpassungen.
Es sollen weiterhin nur kurzfristige Trades (Setups) umgesetzt werden, jedoch nicht ausschließlich nur auf den DAX mit Hebelprodukten. Umgesetzt werden Trades in allen Asset-Klassen (Indizes, Aktien, Devisen, Rohstoffe, etc.). Die Haltedauer wird nicht ausschließlich auf einen Tag, also auf Intraday-Trades begrenzt, jedoch sollen nur kurzfristige Trades umgesetzt werden (wenige Tage bis maximal Wochen). Ebenso wird die maximale Investitionsquote immer unter 50% liegen und jeder einzelne Trade hat einen maximalen Stopp-Loss von 1% des Gesamtdepots (1R). Ebenso so dürfen nie mehr als 5 Trades zur gleichen Zeit umgesetzt werden und der maximal tolerierbare Draw-Down vom letzten Depothöchststand soll bei maximal 15% liegen.
Ich werde auch in Zukunft Trades auf den DAX durchführen, allerdings werden diese nun meist als Swing-Trades durchgeführt, da diese weit besser realisierbar sind und auch in der Vergangenheit eine gute Trefferquote hatten. Die Gewichtung werde ich je nach Volatilität an den Märkten anpassen.
Ich würde mich freuen wenn sich auch in Zukunft Interessenten für dieses Wikifolio finden würden. Es genügt ja auch wenn Sie einfach nur hin und wieder einmal rein schauen wie sich mein Vorhaben entwickelt. 

Ich bedanke mich bei allen Investoren, Interessenten und Leser und freue mich wie immer über Feedback, sowohl positives alles auch negatives.

Mit freundlichen Grüßen 

A.Albietz